Die SPD-Bezirkstagsfraktion machte sich beim Irseer Kreis Versand über die Arbeit der ältesten Integrationsfirma in Schwaben kundig. Die "Sozialfirma" betreibt einen florierenden Versandhandel mit Kreativkatalog. Sie beschäftigt 52 Menschen, davon 38 mit einer anerkannten Behinderung.
Der Irseer Kreis wurde 1988 in Irsee mit dem Ziel gegründet, Menschen mit einer psychischen Behinderung Arbeit und Wohnung zu geben, und dadurch die Rückkehr in ein normales Leben zu ermöglichen. Die Gründer entschieden sich für einen Versandhandel mit Kreativartikeln.
2003 wurde der Versandhandel aus dem Verein ausgegliedert und zu einer eigenen gemeinnützigen GmbH. 2012 wurden neue Räume in der Osterhofstraße in Kaufbeuren bezogen. 2014 wurde die 3 Millionen-Umsatzgrenze geknackt.
Fraktionsvorsitzender Wolfgang Bähner hob die volkswirtschaftliche Bedeutung der Integrationsfirmen hervor. "Hier haben die Menschen Arbeit und können ihren Lebensunterhalt selbst verdienen; sie zahlen in die Sozialkassen ein wie andere Arbeitnehmer. Ohne die Integrationsfirma wären sie auf die Hilfe anderer angewiesen."
Deshalb werden Integrationsfirmen vom Integrationsamt aus Mitteln der Ausgleichsabgabe und durch den Bezirk gefördert.Der Bund will seine Förderung im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes, das 2017 in Kraft treten soll, deutlich verbessern. Behindertenbeauftragter Volkmar Thumser hofft darauf, dass Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) diesen Plan in der Großen Koalition in die Tat umsetzen kann.
Der Kreativkatalog des Irseer Kreis Versands kann online gratis unter http://www.irseer-kreis.de/ angefordert werden.